Superman

Kürzlich feierte «Superman: Legacy» Premiere, als erster Film des neu gestarteten DC-Universums unter der kreativen Leitung von James Gunn und dem jüdischen Produzenten Peter Safran. In der Hauptrolle ist David Corenswet zu sehen. Der 31-Jährige ist der erste jüdische Schauspieler, der Superman verkörpert, was eine durchaus bedeutende Besetzung ist, wenn man die jüdischen Ursprünge der Figur bedenkt. Erschaffen wurde Superman 1938 von Jerry Siegel und Joe Shuster, beides Söhne jüdischer Emigranten. Die Parallelen zur jüdischen Geschichte sind unverkennbar: Ein Kind wird aus einem untergehenden Land gerettet, erhält in der Fremde einen neuen Namen und verbirgt seine wahre Identität. Der hebräische Bestandteil «El» in Kal-El verstärkt diese Lesart zusätzlich. Der Comic-Historiker Roy Schwartz sieht Superman gar als jüdische Metapher, als «Kindertransport-Flüchtling», der in der Neuen Welt seine Herkunft tarnt. Auch Corenswet stammt aus einer traditionsreichen jüdischen Familie in New Orleans. Sein Vater und Grossvater waren engagierte Mitglieder von Temple Sinai, Louisianas ältester Reformgemeinde. Obwohl der Schauspieler selbst heute keine Synagoge besucht und öffentlich nur sehr wenig über seine jüdische Identität spricht, ist ihm seine Herkunft wichtig. Bei seiner Hochzeit mit der katholischen Schauspielerin Julia Best Warner 2023 stand er unter einer Chuppa. Die Zeremonie wurde von einem Rabbiner und einem Priester gemeinsam geleitet. Rabbiner Edward Cohn, ein enger Freund der Familie, fasst es schlicht zusammen: «Es ist nicht das Wichtigste im Leben, aber wir sind sehr froh, einen jüdischen Superman zu haben.»