Tel Aviv 04. Jul 2025

Trennung und Verbindung

In der Ausstellung «On the Seam» («Auf der Naht») im Musa Eretz Israel Museum in Tel Aviv setzt sich Hila Karabelnikov Paz mit ihrer Biografie in Israels national religiöser Gesellschaft auseinander. Mit Collagen aus Abdeckband, Tapetenfragmenten und gestickten Bildern dokumentiert sie prägende Momente ihres Lebens, oft zerrissen zwischen Nähe und Distanz, Tradition und individueller Empfindung. In «Behind the Partition» («Hinter der Trennwand») zeigt sie sich während der Bar Mizwa ihres Sohnes, sitzend im abgetrennten Frauenbereich der Synagoge. Die Arbeit reflektiert still und eindringlich die Rolle der Mutter in religiösen Übergangsritualen. Karabelnikov Paz verwendet einfache Materialien wie Aufkleber, Einweggeschirr oder Getränkeflaschen, die sie mit ihrer Kindheit in Bnei Brak verbindet. Ihre Bildsprache entsteht aus der Verbindung von Collage und Stickerei, bei der Farben nicht gemischt, sondern nebeneinander gesetzt werden, wie bei impressionistischen Pinselstrichen. Ihre Werke reflektieren, wie sich religiöse und soziale Normen in materiellen Formen ausdrücken und wie sie gleichzeitig hinterfragt und neu zusammengesetzt werden können.

Bis Mittwoch, 31. Dezember, Muza Eretz Israel Museum, Chaim-Levanon-Strasse 2, Ramat Aviv.
www.eretzmuseum.org.il

Emily Langloh